Geschichte
Bachem / Saar – Geschichte
Die Entstehung Bachems in der Frankenzeit
Die erste Besiedlung Bachems könnte sich folgendermaßen vollzogen haben: Wir beginnen mit Chlodwig I. Chlodwig (* 466; † 27. November 511 bei Paris) war ein fränkischer König aus der Dynastie der Merowinger. Er wird als Begründer des Frankenreichs angesehen – zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Er besiegte im Jahre 486 Syagrius, den letzten römischen Heerführer Galliens. Münzfunde im Kammerforst bestätigen, dass es um das Jahr 380 auch römische Siedler in unserer Nähe gab. Nachdem die Franken unter Chlodwig, in der Schlacht von Zülpich, die Alemannen 496 zum ersten Mal, 506 zum zweiten Mal endgültig besiegt hatten, und unsere Gegend dem Frankenreich angeschlossen wurde, d.h. zwischen den Jahren 500 und 550, konnten fränkische Landsuchende sich in unserer Region endgültig niederlassen. Damals wurde das nördliche Alemannenland von Franken besiedelt. Auch wenn Bachem nicht zum nördlichen Alemannenland gehörte, so lag es doch auf dem Wege dorthin. Nicht gleich die ersten Franken, die durch den Trierer Raum nach Süden zogen, wollten sich hier niederlassen. Das taten erst diejenigen, die im oberen Moseltal, im Saargau und im Saartal keinen Platz mehr fanden. Also zogen sie wohl von Merzig den Seffersbach hinauf in unsere, noch immer fast menschenleere, Gegend, die, nach den Heimlinger Münzen zu urteilen, etwa seit den 380er Jahren fast unbewohnt war. Sie fanden auf dem heutigen Kirchenhügel die steinernen Ruinen einer römerzeitlichen Villa und ließen sich in dem, einst von den Galloromanen kultivierten und inzwischen verwilderten Gelände nahe dem Bach nieder (zw. Schenkelflur und Bormigflur). Diese Franken nannten ihre Siedlung Bacheym.
Sie machten den Kirchenhügel, der damals noch höher war als heute, zu ihrem Friedhof.
-Bachem im Mittelalter – Erste schriftliche Erwähnung
Die erste schriftliche Erwähnung Bachems im Hochmittelalter durch einen Eintrag ins „Liber Aures (Goldenes Buch)“ des Trierer Klosters St.Maximin. Den Mönchen dieses Klosters verdankt unser Dorf die älteste, bisher bekannte, schriftliche Erwähnung. Der Eintrag erfolgte durch einen Schreiber zwischen den Jahren 1218 und 1227 in dieses „Goldenen Buch“, dass vom um 1217 neu gewählten Abt Bartholomäus in Auftrag gegeben wurde, um u.a. die damaligen Besitztümer des Klosters zusammen zu fassen (Urbanium). In welchem Jahr genau der Eintrag erfolgte, werden wir wohl nie in Erfahrung bringen, wir legen uns deshalb auf das Jahr 1222 fest. Der heutige Ortsteil der Gemeinde Losheim am See hieß damals im Hochmittelalter noch Bacheym (Bacheim), was auf die Form der Erstbesiedlung hinweist, ein „Heim an der Bach“. Das „mittelalterliche“ Bachem hatte um 1200 ca. 100 Einwohner und war aufgeteilt in „Nordbachem“ und „Südbachem“. Der von Rimlingen kommende Dellbach bildete die natürliche Grenze zwischen dem zum Kurfürstentum Trier gehörenden, nördlichen Teil und dem, zu Lothringen gehörenden, südlichen Teil. Der Eintrag enthält die Namen von 13 Bauern, die im damaligen Bachheim lebten. Zu jener Zeit war der Dorfbach ein Teil der Südgrenze des grossen bischöflichen Bannforstes und später auch des Kurfürstentums Trier. Der Dorfteil südlich des Baches gehörte zum Herzogtum Lothringen, seit 1368 aber zum Kondominium Merzig-Saargau.
Zu Beginn des Dreissigjährigen Krieges (1618-1648) war der Ort mit ca. 80 Einwohnern kaum grösser als zur Zeit der ersten Erwähnung. 1633 wurde er offenbar völlig zerstört und blieb jahrelang unbewohnt. Viele Jahre wohnte hier nur eine Familie. Man kann wohl sagen, dass ursprünglich praktisch alle Dorfbewohner, auch die wenigen Handwerker und der Dorflehrer, Landwirtschaft betrieben. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts waren Schafzucht und Flachsanbau bedeutend. Einige Bauern fanden durch Kalkbrennen einen Nebenerwerb. Als die Bevölkerung anwuchs, gab es immer mehr Kleinbauern und Tagelöhner.
Mit dem Beginn des Industriezeitalters aber wurden aus Tagelöhnern Bergleute und Hüttenarbeiter. Seit der Mitte dieses Jahrhunderts wurde die Landwirtschaft mehr und mehr verdrängt. Aus dem Bauerndorf wurde ein Wohndorf. Bachem gehörte zeitweise zum Amt Saarburg, Pflege Losheim, zur Mairie Hausbach und zum Amt Merzig-Land. Durch die Gebietsreform wurde es 1974 ein Teil der Gemeinde Losheim am See.