Bachem/Ahr

Bachem/Ahr

Bachem/Ahr

Bachem/Ahr

Der zwischen Ahrweiler und Bad Neuenahr auf der rechten Ahrseite gelegene Ort Bachem ist ein historischer Weinort, bekannt durch den Anbau von Frühburgundertrauben.

Während um das Jahr 1100 etwa 80 % des Grund und Bodens von Ahrweiler und Walporzheim im Eigentum von 12 Klöstern und 12 Adelsfamilien war, gab es in Bachem nur kleinere Lehen der Klöster Prüm, Maastricht, Steinfeld und des Kölner Klosters Marienforst. Die bodenständigen Bewohner Bachems blieben durchweg freie Bauern, zumal Klöster und Adel vorwiegend am Weinbau interessiert waren, der damals in Bachem noch nicht betrieben wurde. Der Adel besaß dort die beiden Burgen Ahrburg und Himmelsburg, welche nach Aussterben des Rittergeschlechtes von Bachem im 14. Jh. in den Besitz der Adelsfamilien von Forst und Langenau (weißer Turm) sowie Blankart und von Eltz (Blankartshof) und danach an die Familien Eynenburg und von der Leyen übergingen.

Bachem war seit dem 16. Jh. fast 300 Jahre lang Streitobjekt zwischen der Stadt Ahrweiler und Wadenheim, einem der drei Dörfer, aus denen später Bad Neuenahr entstand. Mitten durch das Dorf fließt der Bachemer Bach, der die Grenze zwischen dem Herzogtum Jülich und dem Kurfürstentum Köln markierte. Die heftigen Grenzstreitigkeiten um Pfarr- und Fischereirechte, Weideplätze und Weinzapf dauerten bis ins 18. Jh., bis Ahrweiler im historischen Landtausch für die Hergabe des auf der linken Ahrseite gelegenen Weiherberges und östlicher Teile des Forstberges von Wadenheim für Bachem die Annakapelle und den Karlsberg erhielt. Die Annakapelle, deren alter Teil aus dem 13. Jh. stammt, gehörte der Grafschaft Neuenahr, während die Häuser auf der linken Bachseite zur Stadt Ahrweiler gehörten. Seither erstreckt sich der Neuenahrer Bann über den Weiherberg bis nach Lantershofen, jedoch wurde so die Einheit von Bachem und dessen friedliche Zukunft gesichert. Mit dem Einmarsch Napoleons wurde ganz Bachem der Bürgermeisterei Ahrweiler zugeschlagen.

Aus der Zeit der Grenzstreitigkeiten stammt noch die Leonarduskapelle am westlichen Dorfrand, die im Jahre 1716 errichtet wurde. Eine dritte Kapelle hoch oben im Bachemer Tal führt ihren Ursprung auf das Versprechen eines Bachemer Bürgers zurück, der nach glücklicher Heimkehr aus dem zweiten Weltkrieg die Kapelle zu Ehren der Mutter Gottes von Lourdes errichtet hat. Das Bachemer Backhaus stammt aus dem Jahre 1650. Es wurde im Erdgeschoss als Gemeindebackhaus genutzt und hat im Obergeschoss einen Freiraum, der in den Befreiungskriegen Kosaken als Wachlokal diente, von 1828 bis 1848 Dorfschule war und von 1927 bis 1978 als Jugendheim diente. Seit 1978 beherbergt dieser Raum ein sehenswertes Winzermuseum ( Königstraße 23, Tel.: 02641 / 43165, geöffnet Mai-Oktober, Mi., 15-17 Uhr, So 10-12 Uhr und nach Vereinbarung ).